Grundlagenforscher, Hepatologen, Nephrologen und Immunologen aus Aachen und Bonn suchen in einem Verbund aus 18 Teilprojekten im Sonderforschungsbereich (SFB) TRR 57 nach alternativen Behandlungsmethoden, um Organtransplantationen nach Organfibrosen zu vermeiden. Organfibrosen sind Vernarbungen, die als Folge von Leber- oder Nierenerkrankungen, wie Diabetes, Hepatitis oder Autoimmunerkrankungen, entstehen und häufig zu irreparablen Organschäden führen. Das Forschungsvorhaben „Organfibrosen: von den Mechanismen der Schädigung zur Beeinflussung der Erkrankung“ wird seit dem 1. Januar 2009 als Transregio-SFB durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft gefördert. „Erkrankungen wie Diabetes, Hepatitis oder Autoimmunerkrankungen zerstören gesundes Zellgewebe. Dadurch entstehen im Körperinnern wie bei einer offenen Wunde Vernarbungen, so genannte Organfibrosen. Dieses veränderte Zellgewebe kann langfristig seine organspezifischen Funktionen nicht mehr ausführen, es kommt zum Organversagen“, so Univ.-Prof. Dr. med. Christian Trautwein, SFB-Sprecher und Direktor der Medizinischen Klinik III an der Uniklinik RWTH Aachen. In den ersten beiden Förderperioden wurden im SFB/TRR 57 „Organfibrose: Von den Mechanismen der Schädigung zur Beeinflussung der Erkrankung“ neue pro- und anti-fibrotische Signalwege untersucht, die entweder in nur einem, oder in beiden Organsystemen eine Rolle spielen. Diese neuen Erkenntnisse konnten nur durch die starken wissenschaftlichen Interaktionen zwischen Aachen und Bonn sowie zwischen Leber- und Nierenprojekten gewonnen werden. Die Mission des SFB/TRR 57 für die dritte Förderperiode ist, die Erkenntnisse über die pathogenen Mechanismen weiter zu vertiefen und die Translation zu fördern. Mehrere prinzipielle Mechanismen, die dieser Verbund aufgedeckt hat, führten mittlerweile zu klinischen Studien. Daher ist es das Ziel des SFB/TRR 57, die translationale Forschung der Organfibrose zu intensivieren, um dadurch neue diagnostische und therapeutische Strategien in der Klinik zu etablieren
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